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Eine Erfolgsgeschichte: Wie Hamid Nuri es als Flüchtling ohne Deutschkenntnisse zum Optiker bei Augenblick-Optik in Wirges gebracht hat


Viele von Ihnen haben die Freundlichkeit von Hamid Nuri bereits kennengelernt. Er bereichert unser Team seit einigen Jahren, spricht mittlerweile perfekt Deutsch und ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in unserem Team angekommen. Seine Geschichte ist es wert, gewürdigt zu werden. Eine Integrationsgeschichte, die Mut macht.

Ohne Perspektive auf der Flucht

Als Hamid Nuri 2016 mit seiner Familie zum ersten Mal deutschen Boden betrat, hatte er einen langen Weg hinter sich. Seine Familie floh vor den Taliban aus Afghanistan. Acht Monate dauerte die Flucht über den Iran und die Türkei. Immer wieder saßen sie wochenlang fest. Die monatelange Odyssee endete im Flüchtlingsheim Birkenfeld. Hamid sprach kein einziges Wort Deutsch und hatte keine anerkannte Berufsausbildung. Denn wegen des Bürgerkrieges in seinem Heimatland musste er die Schule vorzeitig abbrechen. Doch nur vier Jahre später hat er seinen Gesellenbrief in der Tasche und darf sich stolz Augenoptiker nennen.

 

Sprache, Sprache, Sprache: Hamid paukt deutsche Vokabeln

Hamid besucht Sprachkurse und paukt täglich Deutsch. Seine spärlichen Kenntnisse testet er in lokalen Geschäften, geht auf Menschen zu, sucht das Gespräch und erweitert täglich das Vokabular. Können Sie sich vorstellen, wie schwer es ist, den Westerwälder Dialekt zu lernen? Den muss Hamid lernen, als er von Birkenfeld nach Ötzingen zieht. Auch hier sucht er immer wieder das Gespräch mit älteren Menschen im Dorf, meist mit einem Schreiblock bewaffnet, um sich neue Wörter zu notieren. „Gude“ etwa oder „Morje“. Mittlerweile spricht er sogar Wäller Platt. Seine Haltung: „Wenn man freundlich ist, bricht das Eis“.

 

Job suchen – so klappt Integration

Die Eltern von Hamid sind Lehrer und legen Wert auf die Bildung ihrer Kinder. Kein Wunder, dass Hamit eines Tages vor unserer Tür stand und um einen Praktikumsplatz bat. Wir willigten ein und entschieden nach zwei Wochen, Hamit einen Ausbildungsplatz anzubieten. Uns imponierte Hamids handwerkliches Geschick, sein Ehrgeiz und seine gewinnende Freundlichkeit. Viel zu oft ist im Zusammenhang mit Geflüchteten von Problemen die Rede. Wir wollten allen Skeptikern zeigen, dass und wie Integration gelingen kann.

 

Hartnäckigkeit in der Berufsschule wird belohnt

Mühsam bringt sich Hamid Nuri auch das Fachvokabular für Augenoptiker bei: Netzhaut, konkav, konvex – ziemlich komplex, oder? Wenn er nicht weiterweiß, hakt er bei Mitschülern und Lehrern nach und lässt sich den Stoff mehrmals erklären. Das Team von Augenblick hat großen Respekt vor seiner Leistung. Und natürlich unterstützten wir Hamid darin, Mathe und Physik zu lernen. Häufig fiel der Satz: „Das würden wir nicht schaffen“. Deshalb sagen wir voller Respekt: Wir sind stolz auf Hamid und seine großartigen Leistungen. Heute sorgt er in unserer Werkstatt mit seinem guten Gefühl für Präzision für perfekte Brillenanpassungen. Sein nächstes Ziel: Augenoptikermeister. Er schafft das!

 

 


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