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Lässt sich Schlaganfall-Risiko am Auge ablesen?



Die Internetseite t-online.de berichtet über Forscher, die über einen Blick ins Auge die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall ermitteln wollen.

Jedes Jahr erleiden knapp 300.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Bluthochdruck ist dabei einer der wichtigsten Risikofaktoren. Doch bei weitem nicht jeder Bluthochdruckpatient erleidet einen Hirninfarkt und es ist schwierig, die Risikopatienten zu identifizieren. Forscher aus Singapur fanden heraus, dass ein Blick in die Augen zeigen kann, bei welchen Patienten die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls besonders groß ist.Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Augen von 3.000 Bluthochdruckpatienten. Über einen Zeitraum von durchschnittlich 13 Jahren wurde bei jedem Patient regelmäßig die Netzhaut fotografiert und deren Schäden dokumentiert. Netzhautschäden entstehen infolge des Bluthochdrucks. Er greift die Gefäße am Augenhintergrund an und löst die sogenannte hypertensive Retinopathie, eine Erkrankung der Netzhaut, aus.

Die beobachteten Netzhautschäden glichen die Wissenschaftler dann mit dem Eintreten eines Schlaganfalls ab. Dabei zeigte sich: Je größer die Schädigungen der Netzhaut, desto höher das Schlaganfall-Risiko. Patienten, die an einer leichten, blutdruckbedingten Netzhauterkrankung litten, hatten ein um 35 Prozent erhöhtes Risiko für einen Hirninfarkt. Diejenigen, bei denen mittlere bis schwere Schädigungen der Netzhaut festgestellt wurden, hatten sogar ein mehr als doppelt so großes Risiko. Die Ergebnisse der Studie wurden im Magazin der Amercian Heart Association „Hypertension“ veröffentlicht.

Selbst Patienten, die durch Medikamente ihren Bluthochdruck gut unter Kontrolle hatten, wiesen bereits bei geringen Netzhautschäden ein doppelt so großes Risiko für ein Blutgerinnsel auf, als jene ohne Retinopathie. Bei stärkeren blutdruckbedingten Netzhauterkrankungen erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel sogar um 200 Prozent.

Die Forscher betonen, dass das Netzhaut-Screening eine günstige und einfache Methode wäre, um Risikopatienten zu ermitteln. Bevor der Augentest auch in Arztpraxen Anwendung findet, sollen aber weitere, größer angelegte Studien folgen.

Quelle: t-online.de

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